Herausforderung Internet
Telelernen als Chance für Lehre und Weiterbildung?

Claudia Bremer

Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der
Professur für Hochschuldidaktik der Wirtschaftswissenschaften
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/Main

Vortragsfolien und Vortragsstruktur:

I. Einleitung

Telelernen stellt eine erhebliche Herausforderung für Hochschulen und Weiterbildungsinstitutionen im Bereich des Lehrens dar. Die meisten Telelernprojekte sind heute in ihrem didaktischen Design davon beeinflußt, was wir kennen:

  • welche Veranstaltungsformen,
  • welche Lehr- und Lernmethoden und
  • welche Sozialformen des Lernens

II. Aspekte des Telelernens

Doch stellt das Telelernen eine Chance zur Verbesserung der didaktischen und organisatorischen Ausgestaltung des Lernens dar. Drei Aspekte sollten dabei vor allem berücksichtigt werden:

A. Mediale Möglichkeiten
Hypertext, Medienmix, Datenformate

B. Vernetzung
Dezentralisierung und zeitliche Flexibilisierung

C. Neue pädagogische Ansätze

 
A. Die medialen Möglichkeiten umfassen:

Hypertext "Vernetzte Texte"
Abbildung eigener und fremder Verknüpfungen

Datenmix
Text, Ton, Bild, Video, Animation

Medienmix
Didaktisch sinnvolle Kombination aus Informations- und asynchronen und synchronen Kommunikationsmedien

Vernetzung
Dezentralisierung - zeitliche Flexibilisierung - Neue institutionelle Möglichkeiten

 
B. Die Möglichkeiten der Vernetzung

beziehen sich auf die Dimensionen Zeit, Raum und Institution.


Neben der Einbindung von externen Teilnehmende und ReferentInnen, können Lehrveranstaltungen zeitlich und räumlich flexibilisiert werden.

 
C. Die neuen pädagogischen Erkenntnisse,

welche in die Gestaltung von Lehr- und Lernveranstaltungen im Internet einfließen sollten, entspringen einem konstruktivistischen Ansatz. Mandl (1997) führt aus:

Lernen ist
  • ein aktiver Prozeß
  • ein sozialer Prozeß
  • kontextgebunden
  • ein selbstgesteuerter Prozeß

 
III. Anforderungen an die didaktische, mediale und organisatorische Gestaltung von Telelernveranstaltungen

Organisatorische Anforderungen an das Telelernen
  • Chance der räumlichen Flexibilisierung nutzen
  • Zeitliche Flexibilisierung JA, aber....
  • Erweiterung des Teilnehmerkreises - Einbindung von externen Lehrenden
  • Virtuelles einzelnes Lehrangebot - Virtualisierung einzelner Lehrveranstaltungen - Virtuelle Studiengänge - Virtuelle Hochschule
Didaktische Anforderungen an das Telelernen
  • Anwendung neuer Lehr- und Lernformen: soziales, forschendes, selbstorganisiertes und handlungsorientiertes Lernen

  • Medienmix:
    Informationsmedien: WWW, CD ROM
    Kommunikationsmedien: Synchron und asynchron (Chat, Email, Videokonferenz)
    Wichtig: Technische Anforderungen am Standard der Teilnehmenden ausrichten!
 

IV. Hemmnisse für Telelernveranstaltungen

Doch stehen der weiteren Entwicklung und Verbreitung von Telelernangeboten noch erhebliche Hemmnisse gegenüber. Einige davon sind:

Hemmnisse des Telelernens

  • Die notwendige technische Ausstattung und Medienkompetenz bei Lehrenden und Lernenden
  • Problem der dezentralen Lernkontrolle des Lernerfolges und Anpassungen der Prüfungsordnungen
  • Zertifizierung und Transfer von Leistungen
  • Hochschulen fehlt der Anreiz für Innovationen

 
Literaturhinweise:

C. Bremer
"Die Integration verschiedener Lehr- und Lernmethoden
in Online-Veranstaltungen" in: Information Management 2/99

"Internetgestützte Hochschulveranstaltungen speziell am Beispiel Virtueller Tutorien"
in: Das Hochschulwesen 4/97

"Keine Utopie mehr: die Internetgestützte Hochschulveranstaltung"
in: Handbuch für Hochschuldidaktik, Raabe Verlag, März 1998

Hartmut Simon (Hrsg.)
Virtueller Campus, Forschung und Entwicklung für neues Lehren und Lernen, 1997

Ralf Schwarzer (Hrsg.)
MultiMedia und TeleLearning, Lernen im Cyberspace, Campus Verlag, 1998

Ingrid Hamm, Detlef Müller-Böling (Hrsg.)
Hochschulentwicklung durch Neue Medien, Initiative BIG, 1997